Auf dem schwarzen Schiff

Die Crew der Golden Harvest

adss18_harvestDas sind sie, als sie in England aufgebrochen sind. Kris und Morishta sind schon auf dem Landwege los und kommen erst in Portugal an Bord. Momo ist sowieso erst in Banjul dazugekommen, Rafi in Apapa, Lagos.

adss19_harvestBARRY:
der gesprächige Ire, lebt inzwischen
in Neuseeland als Sozialarbeiter, er hat
sich wieder in ein Schiff verliebt und
lebt auch „with her“ (Schiffe sind weiblich). Er will immer noch nach Südafrika, um zu erforschen, wie sehr der Geheimdienst versucht hat, sich in die Operation Namibia einzumischen, und ob Momo für den Geheimdienst gearbeitet hat.

 

adss20_harvestELISE:
Barry glaubt ja auch, dass die tragische Heldin Elise ermordet wurde – „Momo killed her“, sagt er mit gelassener Selbstverständlichkeit. Jedenfalls zu mir. Nicht gerade zu ihren Eltern, die er in der Nähe von New York besucht hat, wo Elise inzwischen beerdigt ist.

 

 

adss21_harvestHANS:
bleibt auch auf diesem Foto etwas im Hintergrund. Er ist inzwischen Vater und verkauft Freiland-Gemüse. Zufällig sind wir Nachbarn. Er wohnt in derselben Straße in Berlin wie ich.

 

 

 

adss22_harvestROY:
habe ich drei Mal getroffen: in Aukland (als ich auf dem Weg nach Samoa war, um das Buch vom ‚Schatz der Bananenbieger’ zu schreiben), in London (bei dem Remember Kris Meeting) und dann wieder in Aukland. Er hat den skeptischen Blick und ist der kompetente Mann an Bord. Bei gruppendynamischen Übungen, bei der jeder die heimliche Hierarchie an Bord einschätzen sollte, stand Roy stets an erster Stelle.

 

 

adss23_harvestMAGGIE:
wiederum stand auf dem Zettel von Roy an erster Stelle. Bei gruppendynamischen Übungen – und überhaupt. Sie war die älteste und hat alle politisch am meisten gefordert. Ob es ausgerechnet der Becher mit der Inschrift SHE ist, den sie in Händen hält, kann man nicht erkennen. Auch nicht, ob sie schon schwanger ist (was ich aber nicht glaube). Maggie ist inzwischen an Krebs gestorben.

 

 

adss24_harvestIAN:
kommt aus Australien. Er war damals Tischler. Alle wussten von Anfang an, dass er nicht lange dabei bleiben würde, aber – okay – er hat auf seine Weise die Sache unterstützt und hat sich dann, kaum war die Golden Harvest in Afrika, wieder abgesetzt. Soweit ich weiß, gibt es keinen Kontakt mehr zu ihm.

 

 

 

adss25_harvestPETER:
lebt mit seinen Söhnen, Hunden und seiner Frau Elaine als Musiklehrer auf der Isle of White, wo ich ihn nun schon zwei Mal besucht habe. Er bewahrt die Fotos und Aufzeichnungen aus dem Nachlass von Kris und hat immer noch die Gitarre, mit der er auf der Golden Harvest gespielt hat, bis er vom Denhi-Fieber erwischt wurde und vorzeitig zurück musste.

 

 

adss26_harvestJUDE:
arbeitet jetzt für Wildworks und untersucht zum Beispiel das Revierverhalten von Fledermäusen. Im Buch erscheint sie in den Träumen von Rafi. Zur Überraschung der Crew wollte sie plötzlich wieder nach England zurück. Was damals keiner wusste: Momo hatte ihr ein neues Leben versprochen und gesagt, dass er wenig später nachkommen würde – was er jedoch nicht getan hat.

 

Barry hat eines Tages zufällig im Straßenverkehr von London, als er wieder mal als Lastwagenfahrer jobbte, eine Radfahrerin überholt, die er als Jude erkannte. So hat er erst nach Jahren erfahren, warum Jude die Crew damals verlassen hatte. Sofort hat er angefangen, die Rolle von Momo in neuem Licht zu sehen und er hat sich plötzlich an Szenen erinnert, die im Rückblick tatsächlich verdächtig erscheinen: Es sieht ganz so aus, als hätte Momo versucht, einen nach dem anderen aus dem Projekt raus zu drängen. Aber warum? Aus einem Macht-Instinkt heraus?

Im Auftrag des Geheimdienstes? Es gibt noch andere Vermutungen: Jude hatte einen vertraulichen Brief erhalten, in dem sie gewarnt wurde, dass Momo ernsthaft „mentaly insane“ ist und medizinische Hilfe benötigt. War er etwa schizophren? Oder ein agent provocateur? Das eine schließt das andere ja nicht aus. Elaine dagegen meint, dass Momo das Schiff einfach nur stehlen wollte. Sie gucken ja auch alle so hilflos und treuherzig, sie machen deutlich, dass sie geben wollen (sie halten die Bücher-Spenden schon in der Hand).

Was ist Operation Namibia? Inhaltsverzeichnis Fotos aus dem Nachlaß von Kris Wood

Pages: 1 2 3 4 5 6 7

Comments are closed.