Kontrafunk

 

 

Mit dem Sommeranfang, am 21. Juni um 6 Uhr in aller Frühe, startete in der Schweiz ein neuer Sender, der sich „Kontrafunk“ nennt, „die Stimme der Vernunft“.

Viele kennen die Stimme – die Stimme von Burkhard Müller-Ullrich. Es ist sein Sender. Er hat zum Stapellauf des Senders eine Eröffnungsansprache gehalten, in der er erklärt, was er mit dem Sender will und warum er ihn für notwendig hält.

Zwei Jahre lang konnte man seine Stimme auf der „Achse des Guten“ hören. Mit der Reihe ‚indubio‘ hatte er ein Format für Podcasts entwickelt, das an die guten, alten Zeiten einer anspruchsvollen Radio-Kultur erinnerte: Da waren wieder Gespräche zu hören, die kritisch, freundlich und tiefsinnig waren und zugleich mit einer gewissen Leichtigkeit und Verträglichkeit daherkamen – und etwas zur Sprache brachten, das man sonst nicht zu hören kriegte.

Auf der Achse wird ‚indubio‘ von Gerd Buurmann fortgesetzt. Burkhard Müller-Ullrich hat aus seinem Projekt einen richtigen Sender gemacht – einen Internet-Sender mit Nachrichten, Podcasts, Musik und Live-Sendungen, der rund um die Uhr sendet.

Es gibt ein Morgen-, ein Mittags-, ein Abend- und ein Nachtprogramm: am Morgen Nachrichten, am Mittag Podcasts, am Abend Talkshows, in der Nacht Musik. Es rumpelt noch. Es gibt Anlaufschwierigkeiten, aber es läuft gut an.

Ich bin auch dabei. An jedem Donnerstag können Sie meine Sendung „Unter Freunden“ hören. Immer um 20 Uhr und als Wiederholung um 23 Uhr, jeweils nach den Nachrichten.

 

Unter Freunden

 

Wenn Ihnen der Termin nicht passt, können Sie die Sendungen nachhören. Dazu wurde ein Archiv angelegt, wo Sie die Talkshows unter dem Stichwort „Unter Freunden“ finden. Das hat anfangs nicht immer geklappt. Jetzt ist es besser.

Manche Folgen sind von Youtube übernommen worden, manche nicht (offenbar gibt es noch Unstimmigkeiten mit dem Copyright). Es gibt außerdem eine Facebook-Seite mit allen Sendungen des Abendprogramms, die mit kleinen Bildchen verziert sind. Meine Sendungen habe ich zusätzlich hier – auf dieser Seite – zusammengestellt. Und obendrein kommentiert (das kommt noch).

Das ist eben der Vorteil von einem Radio, das gleichzeitig das, was es gerade ausstrahlt, für später archiviert: Sie können den Zeitpunkt, an dem Sie das hören wollen, selbst auswählen. Nachzügler, die auf die Trägheit des Herzens Rücksicht nehmen, haben wieder eine Chance. Wir werden jedenfalls nicht zur Kurzatmigkeit verdonnert. Nehmen Sie sich Zeit. Wann immer Sie wollen.

Die neuen Techniken verschaffen dem gesprochenen Wort die Vorteile, die bisher dem geschriebenen Wort vorbehalten waren: Der Hörer kann selbst entscheiden, wann und wo er sich etwas zur Brust nimmt, so wie der Leser das gewohnt ist. Er kann Pausen einlegen – und es geht ihm nichts verloren.

Meine Themen habe ich extra so ausgewählt, dass sie nicht in der Aktualität verpuffen. Es sind Themen für Langstreckenläufer. Es geht mir nicht um das Funkeln des Augenblicks, sondern um Zusammenhänge und um Gedanken, die auch übermorgen das Haltbarkeitsdatum noch nicht überschritten haben. Das ist jedenfalls meine Absicht.

Das Programm läuft nun schon seit einem Monat, und doch gibt es immer wieder Hörer, die den Sender jetzt erst entdecken. Kein Wunder. Die Kanäle, die das Programm verbreiten – und darauf hinweisen –, müssen sich noch warmlaufen. Eine App ist in Arbeit. Dann können Sie sich ihr Menu zusammenstellen. Die Mundpropaganda läuft schon auf vollen Touren. Von Mund zu Mund. Von Ohr zu Ohr.